Swiss Science Center Technorama
- Ort:
- Winterthur
- Labelpartnerschaft:
- 2023 - 2026
- Webseite:
- www.technorama.ch
Anfassen erwünscht! Um die Welt buchstäblich zu «begreifen», können Gäste im Technorama an über 500 Experimentierstationen Hand anlegen und Naturphänomene mit allen Sinnen erleben. Das Angebot richtet sich an ein vielfältiges Publikum. Seine neue Diversitäts- und Inklusionsstrategie setzt das Science Center im ganzen Betrieb um. Dies zeigt sich in divers zusammengesetzten Teams, zu denen auch festangestellte Menschen mit Behinderungen gehören.
Swiss Science Center Technorama
Das Technorama ist das erste Science Center der Schweiz und eines der grössten in Europa. Es bietet mit seinen Ausstellungen, Hands-on-Stationen, Vorführungen und Laboren verblüffende Erfahrungen mit Naturphänomenen und weckt Interesse, Begeisterung und Verständnis für naturwissenschaftliche und technische Fragestellungen. Nach seiner Gründung in der 1980er Jahren als Technikmuseum wurde es in den folgenden Jahrzehnten sukzessive zu einem interaktiven Science Center umgewandelt. Dabei orientierte es sich an Science Centern nach amerikanischem Vorbild sowie am ganzheitlichen Ansatz des deutschen Pädagogen Hugo Kückelhaus und der Ausstellung «Phänomena» (1984). Jährlich besuchen über 60‘000 Schüler*innen das Technorama im Rahmen einer Exkursion. Es ist einer der grössten ausserschulischen Lernorte der Schweiz.
Kulturelles Angebot
Das Technorama unterstreicht seine Willkommenskultur mit einer Videobotschaft zur Inklusionsstrategie auf der Website. Mitarbeitende des Besucherservice werden regelmässig in Sensibilisierungsinputs geschult und verfügen über Informationen für den Empfang von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen. Veranstaltungen des Rahmenprogramms möchte es bei Bedarf in Zukunft mit Zugangshilfen anbieten.
Inhaltlicher Zugang
Gemeinsam mit einer Begleitgruppe von Menschen mit Behinderungen erarbeitet das Technorama im ersten Jahr der Partnerschaft eine Checkliste für die barrierefreie Ausstellungsgestaltung. Menschen mit Sehbehinderungen erhalten die Möglichkeit, vor den wissenschaftlichen Shows und Demonstrationen auf der Bühne die Modelle abzutasten. Für Menschen mit Hörbehinderungen bietet es zukünftig die gesprochenen Texte als Skripts an, zudem werden technische Hörhilfen eingeführt. Die Ausstellungen werden nach und nach mit Anleitungen in Leichter Sprache, mit Piktogrammen und Audiodeskription ausgestattet. Für die Unterstützte Kommunikation werden Seitensets mit den Exponaten und wichtigen Symbolen für gängige Kommunikationshilfsmittel erstellt. Für Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung und andere, die für einen stressfreien Besuch genaue Informationen benötigen, steht eine umfassende visualisierte Anleitung zur Verfügung. Ab 2025 sollen pro Jahr mindestens zwei Führungen durch die Ausstellungen und Shows in Gebärdensprache und/oder mit Audiodeskription stattfinden.
Baulicher Zugang
2023/24 gestaltet das Technorama den Aussen- und Empfangsbereich barrierefrei (Leitlinien, Beschriftungen der Facility-Räume, Kennzeichnung von Glastüren) und optimiert die Treppenhäuser mit einer verbesserten Signaletik und Markierungen der Stufen. Der geplante Umbau des Eingangsbereichs (2027/28) berücksichtigt die Richtlinien für barrierefreie Gestaltung. Für die Evakuation von Menschen mit Behinderungen erstellt das Technorama ein Notfallkonzept. Es verbessert zudem die räumliche Situation im Restaurant, damit Menschen im Rollstuhl sich hindernisfrei bewegen können.
Arbeitsangebote
Für die Projektleitung «Inklusion» stellt das Technorama eine Person mit Behinderung an, welche die Umsetzung der Massnahmen koordiniert. Ein «Inklusionskomitee» vereint Mitarbeitende der unterschiedlichen Bereiche, die als Multiplikator*innen die inklusiven Grundsätze in ihrem Arbeitsalltag einfordern. Eine Begleitgruppe von Menschen mit Behinderungen wird zur Überprüfung von neuen Ausstellungen und weiteren Massnahmen aufgebaut. Das Technorama wird in Zusammenarbeit mit Institutionen aus der Region und Fachstellen der Arbeitsintegration Stellen für Menschen mit Behinderungen schaffen und lässt sich durch Jobcoachs begleiten.